Blüten für Mensch und Insekt auf dem Balkon
Der Frühling ist da, aber Schmetterlinge – die beliebtesten Insekten überhaupt – sieht man leider viel seltener als früher und wenn, dann nur sehr wenige Arten. Das liegt daran, dass Wiesen und Grünflächen immer mehr abnehmen und damit auch die Vielfalt der Blüten und Pflanzen, von denen sie sich ernähren. In Hellersdorf hat die Bebauung in den letzten Jahren durch den nötigen Wohnungsbau massiv zugenommen. Umso wichtiger ist es, auch auf den Balkonen für Unterschlupf und Nahrung für Insekten zu sorgen.
Was man bei der Auswahl von Pflanzen und Saatgut beachten sollte, um mit seiner Wohlfühloase auch der Tierwelt zu helfen, das erfuhren Interessierte am 24. April von Doreen Hantuschke. Sie leitete den Workshop „Artenvielfalt auf dem Balkon“ des Projekts HEISSES HELLERSDORF im Nachbarschaftstreff von SOPHIA in der Gothaer Straße. Gemeinsam wollte man trotz recht kühlen Wetters die Hochbeete auf der Terrasse bepflanzen. Doch zuerst wurden Fakten sowie viele praktische Tipps, Listen von standortgerechten Pflanzen und Bezugsquellen serviert.
Doreen Hantuschke ermunterte alle, ohne Scheu viel auszuprobieren: Für jeden Balkon, ob Süd, Nord, Ost oder West, gibt es attraktive Pflanzen, die mit wenig Pflege vom Frühling bis zum Herbst blühen oder zum Naschen einladen. Vielleicht ist sogar noch Platz für ein kleines Insektenhotel, dieses sollte aber von der Sonne beschienen sein. Wichtig ist vor allem, heimische Pflanzen zu verwenden, die durch Züchtung wenig verändert wurden, also keine Geranien, Petunien und auch keine Blumenerde, die Torf enthält, denn der Torfabbau in den Mooren lässt den Klimakiller CO2 entweichen.
Nach der Theorie ging es nach draußen: Zwei Hochbeete wurden mit verschiedenen Sorten Thymian und Salbei sowie Lavendel, Oregano und Rosmarin bepflanzt, in ein drittes Hochbeet kamen die Samen der Mischung „Schmetterlingsbeet“. Für Wasser werden die Mitarbeiterinnen und Gäste des Nachbarschaftstreffs sorgen und sich schon bald an Blüten, Kräutern und hoffentlich auch Schmetterlingen auf der Terrasse freuen können. Alle Teilnehmenden nahmen ein Tütchen Samen für ein Schmetterlingsbeet mit, das für einen großen Blumenkasten reicht.
Doreen Hantuschke und ihre Kolleginnen werden bald wieder im Gebiet des Gemeinschaftsprojekts HEISSES HELLERSDORF sein: Der nächste Workshop am 5. Juni beschäftigt sich mit den „10 Jahreszeiten“ (!). Am 31. Juli erleben wir die „Klimaanlage Baum“. Mehr dazu in Kürze.
Weitere Veranstaltungen des Projekts HEISSES HELLERSDORF finden sich im