7. September 2023

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von: qmahsankastahl

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Tags: Demokratie, Fest

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Kategorien: Nachrichten und Veranstaltungen, Rückblicke

Ein Fest für Toleranz und Vielfalt

Das Demokratiefest „Schöner leben ohne Nazis“ (SLON) setzte am 2. September auf dem Alice-Salomon-Platz auch in diesem Jahr ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz im Bezirk. Viele Beteiligte und reger Zuspruch machten klar, dass Marzahn-Hellersdorf keinen Raum für Hass und Menschenfeindlichkeit bietet.

3 Menschen im Gespräch beim Fest

Der Integrationsbeauftragte Dr. Thomas Bryant, Bürgermeisterin Nadja Zivkovic und Irina Warkentin

„Setzen Sie sich weiterhin aktiv für die Demokratie ein, bleiben Sie unbequem“: Zur Begrüßung fand Bezirksbürgermeisterin Nadja Zivkovic klare Worte. Bereits zum 15. Mal trafen sich Initiativen, Vereine, Parteien und viele weitere Aktive, um trotz aller Unterschiede gemeinsam Demokratie und Vielfalt zu feiern. Vertreten waren unter anderem freie Träger aus der Kinder- und Jugendhilfe – allen voran der an der Organisation federführend beteiligte Rote Baum –, Projekte aus dem Bezirk sowie Gäste aus ganz Berlin, wie die Initiative „Omas gegen Rechts“.

„Seit 15 Jahren veranstalten wir dieses Fest. Wogegen wir sind, wissen alle. Wir wollen es endlich aus den Köpfen der Menschen herausbekommen, dieses menschenverachtende Gedankengut. Deshalb sind wir hier und feiern das Leben“, ergänzte Bundestagsabgeordnete Petra Pau.

Dr. Thomas Bryant, der Integrationsbeauftragte des Bezirks, verwies auf die 15. Interkulturellen Wochen in Berlin, die mit dem SLON auch in diesem Jahr ihren Anfang nahmen. In den kommenden drei Wochen sind allein im Bezirk Marzahn-Hellersdorf 33 Veranstaltungen geplant: Feste, Kinoveranstaltungen, Workshops und vieles mehr. Das Programm finden Sie auf der Website des Integrationsbeauftragten, darunter auch Veranstaltungen im Haus Babylon.

Der Verein Babel e.V. war auf dem SLON ebenso mit einem Stand vertreten, wie das SOS-Familienzentrum und der gutsgarten. An den zahlreichen Ständen rund um den westlichen Alice-Salomon-Platz kam man gut miteinander ins Gespräch. Die drei einzigen und in Hellersdorf in unmittelbarer Nachbarschaft liegenden Quartiersmanagementgebiete im Bezirk präsentierten sich an einem gemeinsamen Stand – mit Jonglage-Training, der neuen Kiezkarte für die Alte Hellersdorfer Straße, Samentütchen für mehr biologische Vielfalt und vielem mehr.

Mann und Mädchen sprayen Bilder, u.a. einen Einhornkopf

Graffiti-Aktion von C136 Streetwork

Besonders umlagert war das Graffiti-Angebot der Streetwork C136 . Dort entstanden großformatige Kunstwerke von Einhorn bis Abstrakt. Zum Leidwesen mancher waren die Tafeln als Leinwand so begehrt, dass sie – wie im richtigen Leben – bald wieder für das nächste Bild gebraucht  und übersprüht wurden.

Vor und auf der Bühne gab es Interviews, Mitmach-Aktionen, Tanz und natürlich Musik: Kaum zu überhören war das schlagkräftige, energiegeladene Trommeln der „Omas gegen Rechts“, beeindruckend die Auftritte ambitionierter Nachwuchsbands und Interpreten aus dem Bezirk, wie dem erst 13-jährigen Hans Tröger, der vor allem die Älteren mit „Alles nur geklaut“ von den Prinzen und einem Karat-Titel erfreute. Um die Ecke denken war nicht nur am Stand der Satirepartei „Die Partei“ gefragt, sondern auch beim energiegeladenen Auftritt des Solo-Künstlers „Dino Paris und der Chor der Finsternis“ im Fleischkostüm. Den musikalischen Schlusspunkt setzten die „Toten Crackhuren im Kofferraum“, die auf der Bühne äußert lebendig und mitreißend punkig agierten.

Das Engagement für Vielfalt und Toleranz wird auch in Zukunft bunt und vielfältig bleiben und immer seinen Platz im Bezirk haben – sei es bei ähnlichen Veranstaltungen wie SLON oder im täglichen aktiven Eintreten für Demokratie und Menschenrechte.

Text: Julian Krischan, Anka Stahl, Fotos: Anka Stahl