Sommerfest auf den Kiezterrassen

Die Kiezterrassen an der Alten Hellersdorfer Straße erwiesen sich am 29. Juni wieder als idealer Ort zum Feiern: Vier Stunden lang flanierten alle vom Kind bis zur Seniorin vorbei an den Mitmach-Stationen und Verkaufsständen und nahmen Informationen und Anregungen, Erfahrungen und vielleicht das eine oder andere Stück Kunst oder Krempel mit nach Hause.

Die wichtigen Anlaufstellen im Kiez waren gut vertreten: Infos, Spiele und Bastelangebote gab es vom Haus Babylon, dem SOS-Familienzentrum, dem Kinderhaus Berlin – Mark Brandenburg mit dem Familienzentrum mIGELito und dem Deutsch-Polnischen Hilfswerk e.V., das natürlich auch wieder den Grill mit Bratwürsten betrieb. Beim Quartiers-Team der berlinovo gab es neben Informationen zum Sommer-Ferien-Camp auch Kaffee und sehr leckere vegane Waffeln.

Im neuen Stadtteilzentrum Hellersdorfer Terrassen wurde gezaubert und mit Turgul Calis gemalt. Zu sehen waren dort die Bilder, die seit rund einem Jahr in seinen Kursen entstanden sind und auf der anderen Seite Fotoarbeiten von Gerd Danigel aus dem Berlin der 1980er-Jahre bis 2000er-Jahre.

Davor verzauberte Clown Tonnen-Paule Kinder und Erwachsene mit seinen im Nu gefalteten Origami-Kranichen und vermittelte nebenbei, wie wertvoll vieles ist, was wir manchmal achtlos wegwerfen.

Gar nicht so einfach zu bewältigen war auch der Rollstuhl-Parcours von Dennis Kunnigk, dem Leiter des Pflegeheims Haus Kyritz. Deshalb trauten sich vor allem größere Kinder an den Start und staunten, wie schwer schon kleine Schwellen für Rolli-Nutzende zu bewältigen sind. Eine körperliche Erfahrung, die sicher im Kopf bleibt und Verständnis und Unterstützung für beeinträchtigte Menschen hervorruft.

Ein weiteres Highlight für die Kids war neben der Tischtennisplatte der Streetworker die mobile Graffitiwand, die der Jugendclub Tresor auf die Terrasse gestellt hatte. Wer hier Lust bekommen hat, sich öfter mit der Spraydose kreativ auszuleben, kann das jede Woche im Tresor tun.

Für gesunde Erfrischung sorgten die Stadtteilmütter mit gelben, roten und grünen Smoothies, die natürlich live vor Ort gemixt wurden. So erfrischt konnte man sich auch am Stand des Vereins Traditioneller Karateka Berlin e.V. ausprobieren. Es muss nicht gleich ein Ziegelstein sein, begonnen wurde hier mit einem Brett, das sich nach dem erfolgreichen Schlag wieder zusammenstecken lässt.

Die Karateka setzten dann auch den Schlusspunkt des Bühnenprogramms. Von Beginn an waren die Zuschauerplätze im Schatten unter den Pavillons und unter dem Vordach des Fitness-Studios dicht belegt.

Den Auftakt der Bühnen-Show an der Ecke Zossener Straße machte John Lindner vom Tresor mit Songs zur Gitarre. Er gab die Bühne frei für Franz Peter vom QM, Paula Hentschel von der berlinovo und Giulia Mantovani vom Nachbarschaftstreff Gothaer Straße, der erst kürzlich sein eigenes Sommerfest feierte. Sie warb für ihr Programm und um Ideen für einen treffenden Namen für den Treff.

Anschließend gab es artistische Meisterleistungen des Kinderzirkus Cabuwazi Marzahn zu bestaunen, der im Quartier an Grundschulen und Kitas das Projekt „Quasseln und Hüpfen“ anbietet. Danach forderte Patricia Mähner mit ihrem Kinderchor das Publikum schon mit dem ersten Lied heraus: „Mach dich locker!“. Kinder, Eltern, Großeltern und die anderen Gäste ließen sich nicht lumpen und klatschten, trampelten und sangen mit. Auf die Dancing Teens von Lichtblick e.V. folgte die Line-Dance-Gruppe von Denise Sell, bei der es ebenfalls schwer fiel, die Füße still zu halten. Mit der Marzahner-Promenade-Mischung machte ein weiterer Kinderchor Stimmung auf der Bühne, bevor das Programm und das Sommerfest mit der Kampfsport-Vorführung zu Ende ging.

Organisiert hatte das alles das Team von Schlaufuchs e.V. im Rahmen des QM-Projekts „Zivilcourage“, unterstützt vom Deutsch-Polnischen Hilfswerk e.V. und den vielen anderen Mitwirkenden. Die intensive Vorbereitung war auch eine Gelegenheit für die Träger, sich noch besser kennenzulernen und gemeinsame Projekte anzuschieben.